Mit dem José Carreras-Clinician-Scientist-Programm fördert die José Carreras Leukämie-Stiftung die Vereinbarkeit von Klinik und Forschung während der Facharztausbildung. Wir schließen damit eine Lücke zwischen unseren seit Jahren erfolgreichen Promotionsstipendien und der nachhaltigen Förderung von Forschungsprojekten. Unsere drei Clinician Scientists haben bereits vielsprechende wissenschaftliche Arbeiten in der experimentellen beziehungsweise translationalen Forschung in den Bereichen Leukämie oder verwandter bösartiger Blutkrankheiten vorgelegt. Wir sind sehr gespannt auf die weiteren Forschungserfolge.
Dr. Maximilian Fleischmann forscht am Universitätsklinikum Jena zum Thema: „Diagnostische Prädiktion und therapeutische Strategien zur Überwindung der Venetoclax-Resistenz bei der akuten myeloischen Leukämie“. „Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit sollen dazu beitragen, die Mechanismen des Therapieversagens bei Patienten mit akuter myeloischer Leukämie besser zu verstehen und die Entwicklung neuer, zielgerichteter Therapien voranzutreiben“, erklärt Dr. Fleischmann.
„Cellular immunotherapy for tissue-targeted immunosuppression in acute and chronic Graft-versus-Host-Disease“ heißt das Forschungsthema von Dr. Bruno Loureiro Cadilha, der am Universitätsklinikum Regensburg arbeitet: „In diesem Projekt werden Zellprodukte entwickelt, die spezifisch die Entzündung in ausgewählten Geweben abschwächen, ohne die systemische Wirkung der Stammzelltransplantation gegen die zugrunde liegende bösartige Krankheit aufzuheben. Das Prinzip der zellulären Therapie zur gewebespezifischen Induktion von Toleranz wird möglicherweise auch in den Bereichen Entzündung und Autoimmunität über die Stammzelltransplantation und GvHD hinaus sehr wichtig werden.“
Dr. Jacob Stroh ist am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München tätig und beschäftigt sich mit dem Forschungsthema „Die Rolle der E3-Ubiquitinligase CHIP in der Proteinhomöostase in AML“. Seine Erklärung: „Blutkrebszellen brauchen spezielle Mechanismen, um mit defekten Proteinen umzugehen – das Protein CHIP spielt dabei eine Schlüsselrolle. Wir untersuchen CHIP als potenzielle Schwachstelle, um neue gezielte Therapien gegen Blutkrebs (AML) zu entwickeln.“
Die Ausschreibung für die nächste Vergabe endet am 30. September
Die wesentlichen Grundvoraussetzungen, um sich als promovierte Ärztin oder promovierter Arzt in Weiterbildung für das José Carreras-Clinician-Scientist-Programm bewerben zu können, sind: Der Clinician Scientist muss 50 Prozent der vertraglichen Arbeitszeit für die wissenschaftliche Arbeit freigestellt werden. Anerkannt werden Forschungsprojekte im Bereich der Leukämien oder verwandter bösartiger Blutkrankheiten. Ziel des Programms ist die Schaffung der erforderlichen Freiräume für die erfolgreiche Etablierung und Verstetigung einer eigenen, kompetitiven Arbeitsgruppe. Für die wissenschaftliche Tätigkeit werden 50 Prozent des vertraglich festgelegten Gehalts, in der Regel maximal 43.050 Euro pro Jahr, als Förderung von der José Carreras Leukämie-Stiftung zur Verfügung gestellt. Die Kosten der klinischen Tätigkeit für den gesamten Förderzeitraum müssen von der Klinik übernommen werden. Die Förderung wird im Normalfall für drei Jahre bewilligt.
Alle Informationen zur Antragsstellung finden Sie unter “Projekte / Antragsstellung / Clinician Scientists“.
Fly high, Benny. Wir werden dich sehr vermissen.
(Bild: Partnachklamm, 30. Juni 2025)
Am 28. Mai ist Weltblutkrebstag. Wir in der José Carreras Leukämie-Stiftung berichten über Forschung, Hoffnung und Mut – und laden Sie ein, sich an diesem