Forschungsprojekte in der Kinderonkologie – so helfen wir
Weltstar und Stifter José Carreras und seine Mitstreiter sind sich sicher, dass die Forschung der Weg zur Heilung ist. Deshalb fördert die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung insbesondere die medizinische Forschung im Bereich der Leukämie und verwandter Blut- und Knochenmarkserkrankungen für Kinder und Erwachsene. Die Auswahl der finanzierten Projekte erfolgt einmal im Jahr mit Unterstützung unseres hochkarätigen wissenschaftlichen Beirats und basiert auf Kriterien wie Qualität, medizinischer Bedarf und Nutzen.
Die ausgewählten Projekte beinhalten sowohl Grundlagenforschung als auch klinische Forschung und sind in ganz Deutschland verteilt. Fast 1.000 Forschungsprojekte wurden seit 1995 mit Spendengeldern schon gefördert.
Nachfolgend einige Beispiele unserer aktuell laufenden Forschungsprojekte in Kliniken für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie.
- Forschung zur ALL (akuten lymphatischen Leukämie)
Universitätsklinikum Frankfurt, Projektleiter: Prof. Michael Rieger
Forschungsthema: „Klonale Heterogenität und Stammzellgetriebene Pathophysiologie der aneuploiden B-Zell akuten lymphatischen Leukämie bei Kindern“
Laufzeit Förderung: 01.01.2024 – 31.12.2026
- Forschung zur Immuntherapien und lymphatischer Leukämie
Universitätsklinikum Erlangen, Projektleiterin: Dr. Gloria Lutzny-Geier
Forschungsthema: „Mechanismen der Resistenzentwicklung unter Immuntherapien bei Hochrisiko- CD19+ lymphatischen Leukämie“
Laufzeit Förderung: 01.02.2024 – 31.01.2027
- Forschung zu myelodysplastischen Syndromen
Universitätsklinikum Freiburg, Projektleiter: Dr. Senthilkumar Ramamoorthy
Forschungsthema: „Die Rolle genetischer, epigenetischer Veränderungen und nicht-codierender funktionaler Elemente bei der Entstehung von therapie-induzierten myelodysplastischen Syndromen bei Kindern“
Laufzeit Förderung: 01.02.2023 – 31.01.2026
- Forschung zur AML (akute myeloische Leukämie)
Universitätsklinikum Essen, Projektleiterin: Dr. Naghmeh Niktoreh
Forschungsthema: „Entwicklung einer adoptiven Zelltherapie für die pädiatrische AML durch gezielte Lenkung allogener NK-Zellen gegen HLAA2 oder HLAA24-präsentierte WT1-Peptide mittels TCR-ähnliche Konstrukte“
Laufzeit Förderung: 01.10.2022 – 30.09.2025
Dies waren nur einige Beispiele unserer aktuell laufenden Forschungsprojekte. Auch mit anderen Unikliniken in ganz Deutschland und mit der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) arbeiten wir seit 1995 regelmäßig zusammen.
Weitere Projekte für krebskranke Kinder
Der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung ist es auch ein besonderes Anliegen, die psychosoziale Versorgung und persönliche Betreuung von Patienten und deren Angehörigen zu verbessern. Daher fördern wir neben der Forschung auch Projekte, bei denen Austausch und Unterstützung bei der Bewältigung der schweren Erkrankung im Vordergrund stehen. Dank der finanziellen Unterstützung sind diese sozialen Angebote für betroffene Familien nahezu kostenfrei.
Sehr beliebt sind zum Beispiel die Freizeitcamps für Kinder und Jugendliche und deren Geschwister. Die intensive Behandlung, die diese Patientinnen und Patienten durchmachen müssen, ist eine große Belastung für die ganze Familie. Deshalb ist Nachsorge von entscheidender Bedeutung. Diese Camps bieten einen geschützten Rahmen und professionelle Betreuung, um sich physisch und emotional zu stärken. Sie fördern Austausch, Kreativität sowie neue Lebensfreude.
Auch die Finanzierung von Elternwohnungen ist ein wichtiges Kernstück dieser Angebote. Da Leukämiebehandlungen häufig über Monate erfolgen, ist in dieser Zeit die Nähe zu Eltern und Angehörigen besonders wichtig für die Patienten. Regelmäßige Besuche können durch eine lange Anreise sowohl zeitlich als auch finanziell zu einer großen Herausforderung werden. Wohnungen für Angehörige in Kliniknähe geben diesen Familien Ruhe und Kraft in dieser schweren Zeit.
Interviews mit Expertinnen und Experten
Zum Internationalen Kinderkrebstag am 15. Februar informiert die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung über Forschungsanstrengungen im Kampf gegen Leukämie und verwandte Blutkrankheiten. Einblicke aus erster Hand finden Sie in folgenden Interviews mit Expertinnen und Experten aus deutschen Spitzenzentren (die Videos dazu finden Sie am Ende der Seite).
• Als Gesellschaft haben wir eine besondere Verantwortung für krebskranke Kinder I Prof. Dr. Julia Hauer
In diesem Interview zum Kinderkrebstag 2025 sprechen wir mit Prof. Dr.Julia Hauer, Leiterin des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin, welches die München Klinik und das Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München gemeinsam betreiben. „Diese jungen Patienten brauchen nicht nur eine wirksame Therapie, sondern auch eine fundierte Langzeitnachsorge“, mahnt sie. Große Hoffnungen setzt die engagierte Ärztin im Kampf gegen Leukämie und andere schwere Blut- und Knochenmarkserkrankungen auf zwei große Forschungsfelder, die auch von der José Carreras Leukämie-Stiftung unterstützt werden: Die Immuntherapie und die Gen-Analyse.
• Die aktuelle Krebstherapie ist im Grunde unzumutbar I Prof. Dr. Claudia Rössig
In diesem Interview zum Kinderkrebstag 2024 sprechen wir mit Prof. Dr. Claudia Rössig, Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und Onkologie am Universitätsklinikum Münster, eines der größten kinderonkologischen und kinderhämatologischen Zentren in Deutschland. „Dass das eigene Kind lebensbedrohlich erkrankt ist und möglicherweise nicht überlebt, ist die schlimmste Diagnose, die Eltern bekommen können. Und auch für die behandelnden Ärzte und Pflegeteams ist es schwer zu ertragen, wenn ein kleiner Patient verstirbt“, erklärt die auch Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats der José Carreras Leukämie-Stiftung.
• Kleine Patienten brauchen eine bessere Versorgung I Prof. Dr. Metzler
In diesem Interview zum Kinderkrebstag 2023 sprechen wir mit Prof. Dr. med. Markus Metzler, Stellvertretender Direktor, Leitender Oberarzt und Abteilungsleiter der Onkologie und Hämatologie der Kinderklinik am Universitätsklinikum Erlangen. Prof. Metzler berichtet über die aktuellen Zahlen und Heilungschancen der Krebsdiagnosen bei Kindern und Jugendlichen und über die Entwicklung der Behandlungsmöglichkeiten und Erfolge in den letzten Jahrzehnten. Unter anderem sei eine erbliche Veranlagung als mögliche Ursache für Krebs bei Kindern und Jugendlichen ein wichtiges und vielversprechendes Forschungsfeld. Daraus könnten Schlüsse über das Risiko eines schweren Verlaufs oder Rückfalls gezogen und dadurch Therapie besser geplant werden.
• Kinderblutkrebs und Prävention I Prof. Dr. Julia Hauer
In diesem Interview zum Kinderkrebstag 2022 sprechen wir mit Prof. Dr. Julia Hauer, Leiterin als Chefärztin und Direktorin des gemeinsamen Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der München Klinik Schwabing und des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München. Neben ihrer Tätigkeit als Chefärztin an den Standorten Schwabing und Harlaching leitet sie zudem eine eigene Forschungsgruppe, die eine mögliche, genetische Empfänglichkeit für bestimmte Krebserkrankungen untersucht. Da Leukämien die häufigste Krebserkrankung im Kindesalter sind, beschäftige sie sich als Kinderhämatoonkologin seit vielen Jahren mit dieser Krankheit. Mit ihrer Forschungsgruppe möchte sie wissenschaftlich mehr darüber erfahren und eventuell präventive Maßnahmen entdecken und in die Therapie bringen, mit denen man Kinder vor der Leukämieerkrankung schützen könne. Im unteren Video beschreibt sie ihre aktuelle Studie und die Aussichten für die Zukunft.